Nach Artikel 1.1 des Bayerischen Kindergartengesetzes hat jedes Kind ein Recht auf Bildung und Erziehung, dies schließt Kinder mit erhöhtem Förderbedarf mit ein. Diese Kinder sind entweder in ihrer körperlichen Funktion, ihrer geistigen Fähigkeit oder in ihrer seelischen Gesundheit längerfristig beeinträchtigt. Sie weichen in einem oder in mehreren Bereichen vom typischen Entwicklungsstand ab und sind deshalb in der Teilhabe am Leben und in der Gesellschaft eingeschränkt.
Kinder mit ärztlich attestierten erhöhtem Förderbedarf können, im Rahmen der Eingliederungshilfe, entsprechend ihrem individuellen Bedarf bei uns im Kinderhaus unterstützt werden. Ziel ist es, die (drohende) Behinderung oder deren Folgen durch gezielte Förderung zu beseitigen oder abzumildern. Kostenträger dieser Maßnahme ist der Bezirk Oberbayern. Die Eltern bezahlen ausschließlich den üblichen Kindergartenbeitrag.
Um den speziellen Bedürfnissen dieser Kinder gerecht werden zu können, bedarf es einer adäquaten Betreuung und Förderung, die sich in den Integrationsgruppen unseres Kinderhauses wie folgt gestaltet:
Medizinische, therapeutische Leistungen, wie z. B. Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie werden nach fachärztlicher Verordnung über die Krankenkasse abgerechnet.
Ziel der Integration / Warum Integrationsgruppen?
Jedes Kind soll sich in erster Linie sowohl uneingeschränkt entfalten, erleben und bewegen als auch aktiv und gleichberechtigt am Gruppengeschehen teilhaben und den Alltag innerhalb der Gruppe meistern können. In einem wechselseitigen Entwicklungsprozess lernen die Kinder von Anfang an die Andersartigkeit und Individualität jedes einzelnen Menschen zu akzeptieren: „Es ist normal verschieden zu sein“: Unterschiedlichkeit wird als Chance gesehen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu bereichern.
„Alle Kinder sind Gewinner“: Kinder lernen immer und täglich voneinander, sei es anhand des Spiel- und Lernverhaltens, in Konfliktsituationen oder durch die Ideen der anderen Kinder, die die gemeinsame Spiel- und Lernzeit bereichern. Durch die Vielfalt der Kinder und gemeinsame Aktivitäten werden soziale Integrationsprozesse, sowie Toleranz, Hilfsbereitschaft und gegenseitige Rücksichtnahme gefördert. Basis dieser Arbeit bildet eine Integrationsphilosophie, die vom gesamten pädagogischen Personal getragen und als sinnvoll erachtet wird. Somit kann eine wohnortnahe Förderung ermöglicht werden.